Anleger des Envion-ICO weiter verunsichert

Vorstand M. Woestmann wendet sich erneut mit Email an die Anleger und legt mit seinen Vorwürfen gegenüber den Foundern nach – CLLB Rechtsanwälte bereiten Klagen für Investoren der Envion AG vor

Berlin, München, 02.07.2018

Auch wenn die Envion AG bisher auf außergerichtliche Aufforderungsschreiben von besorgten Anlegern nicht reagiert hat, meldet sich Vorstand M.Woestmann am 28.06.2018 erneut per Email an die Investoren. Dort werden die von ihm erhobenen Vorwürfe rund um den ICO weiter verstärkt. Rückzahlungen an die Anleger erfolgen jedoch weiterhin nicht.

Im Rahmen des von Envion am 28.06.2018 versandten „letter to our investores“, erklärt Vorstand M.W. zunächst, dass von Seiten der von ihm beauftragten BDO offenbar nachwievor am Audit zu den ICO Daten gearbeitet wird. Die Ergebnisse des bereits beauftragten und offenbar abgeschlossenen Audits der BIG wurden zwar in Pressemitteilungen zitiert, aber bisher nicht vollständig vorgelegt und konnten somit auch nicht durch unabhängige Stellen überprüft werden. „Die Vorlage des vollständigen BIG Reports wäre geeignet, um Transparenz zu schaffen,“ erklärt CLLB Rechtsanwälte, die mehrere Investoren aus dem Envion ICO anwaltlich vertritt.

Der Vorstand der Envion AG erhärtet seine Vorwürfe gegen das Founder Team, in dem er in seiner aktuellen Email darauf hinweist, dass von Seiten der Founder der dem Tokensale zu Grunde liegende Smart Contract prospektwidrig verändert wurde. So sei insbesondere die zunächst vereinbarte sechsmonatige Lock-up Frist (Verbot des Verkaufs innerhalb dieser Frist) durch Änderungen am Smart-Contract technisch umgangen worden.

Durch diese Änderung des Smart Contracts sei es möglich geworden, so der Vorstand weiter, etliche Token noch innerhalb der Lock-Up Frist auf sog. „Wallets“ weiterzuleiten und dann wiederum weiter zu verteilen. Das Bestehen der Lock-Up Frist sei im eigenen Telegramm Channel der Founder zuvor ausdrücklich bestätigt worden. M.W: legte seiner Email an die Investoren einen entsprechenden Screenshot bei.

Wie bereits in der Presse berichtet, wurden von Seiten des Vorstands der Envion AG, Matthias Woestmann IT-Forensiker der Blockchain Intelligence Group (BIG) beauftragt, die Vorgänge rund um die 40 Mio. mehrproduzierten Token zu untersuchen. Nach Aussage des Vorstands der Envion AG, wurden die Vorwürfe nunmehr auch technisch bestätigt.

In den letzten Tagen und Wochen meldete sich eine Vielzahl betroffener Investoren des Envion Skandals bei der in München und Berlin ansässigen Kanzlei CLLB Rechtsanwälte, um Schadenersatzansprüche gegen die Envion AG und die hier verantwortlichen Personen prüfen zu lassen.

Da die Vorwürfe der prospektwidrigen Mehrproduktion von EVN Token und der prospektwidrigen Abänderung des Smart-Contracts von Seiten der Geschäftsführung der Envion AG öffentlich zugestanden wurden, ist für die Kanzlei CLLB Rechtsanwälte nicht nachvollziehbar, warum das Unternehmen auf anwaltliche Schreiben ihrer Investoren nicht reagiert, erläutert Rechtsanwalt István Cocron, von der Kanzlei CLLB.

Auch auf das Schreiben vom Dienstag, den 19.06.2018, direkt an den Vorstand der Envion AG, Herrn Matthias Wöstmann gerichtet, diesmal unter seiner Privatadresse in Berlin, blieb bisher ohne Reaktion.

Investoren bei Envion sollten daher prüfen, ob ihnen ggf. ebenfalls Schadenersatzansprüche zustehen. Die Kanzlei CLLB Rechtsanwälte ist darüber hinaus für sämtliche Hinweise und Unterlagen dankbar, die zur weiteren Aufklärung verwendet werden können.

bekannt aus
icon-angle icon-bars icon-times