ICO der Envion AG

Schweizer Finanzmarktsaufsicht FINMA bestellt Rechtsanwaltsgesellschaft als alleinigen Vertreter und leitet Enforcementverfahren ein. CLLB Rechtsanwälte bereitet weitere Klagen für Investoren vor

Berlin, München, 30.07.2018

Der Trubel rund und dem Envion ICO reißt nicht ab. Nunmehr wurde von Seiten der Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA eine Rechtsanwaltsgesellschaft als alleiniger Vertreter der Envion AG eingesetzt und ein entsprechendes Enforcementverfahren zur Prüfung möglicher Verstöße gegen Schweizer Aufsichtsrecht, eingeleitet.

Auf der Internetseite www.fintelegram.com wurde darüber hinaus ein interessantes Update veröffentlicht, das sich ebenfalls mit dem Envion Skandal und dessen Hintergründen beschäftigt. Der nur auf Englisch verfügbare Bericht wird hier zusammengefasst und zitiert.

Ein Leser von Fintelegram informierte die Betreiber des Blogs über die FINMA-Aktion.

Er wies Recht darauf hin, dass die Medienmitteilung der Gründer zur FINMA-Aktion und zur angeblichen Abberufung der Vorstandsmitglieder von ENVION falsch sei.

Der FINMA-Beauftragte fungiert als Untersuchungsbeauftragter mit dem Auftrag, die aufsichtsrechtlich relevanten Sachverhalte zu klären und die von der FINMA angeordneten Maßnahmen umzusetzen.

Im Falle von ENVION ist der beauftragte Prüfer berechtigt, als Alleinvertreter für das Unternehmen tätig zu werden. Die ehemaligen Unterzeichner dürfen ohne Zustimmung des Untersuchungsbeauftragten nicht mehr für das Unternehmen tätig werden.

Ausgehend von der Diskussion möchte der Blog einige Erläuterungen zu den bisherigen Informationen geben.

Sowohl die Kanzlei CLLB Rechtsanwälte, als auch die Betreiber von Fintelegram haben in den letzten Tagen und Wochen viele Informationen von Personen erhalten, die am Fall ENVION beteiligt waren.

Aus den vorliegenden Fakten ergibt sich, dass die TRADO GmbH Vermögenswerte (einschließlich Smart Contract und Wallets) hält bzw. kontrolliert, die eigentlich bei der ENVION AG – dem Emittenten des ICO-Prospekts (Download hier) und der EVN-Token und damit der rechtlichen Gegenpartei für ICO-Investoren – liegen sollten.

Im Prospekt wurde behauptet, dass ENVION die Kontrolle über alle Vermögenswerte und Rechte hat, die es zur Führung des Unternehmens benötigt.

Und während die Betreiber des Fintelegram Blogs glauben, dass ENVION „den Großteil der in der ICO produzierten Gelder kontrolliert“, ist es immer noch die Frage, wie viel genau „der Großteil“ ist und auf welcher Rechtsgrundlage TRADO noch den Rest kontrolliert.

Diese Information wurde den Anlegern noch nicht mitgeteilt.

Darüber hinaus argumentiert das TRADO-Team, dass zwischen der TRADO GmbH und der ENVION AG ein Dienstleistungsvertrag zur Erbringung von Dienstleistungen für die ICO und den Betrieb geschlossen wurde.

Weder TRADO noch dieser angebliche Dienstleistungsvertrag wurden im Prospekt erwähnt und somit den ICO-Investoren nicht bekannt.

Seit Beginn des Aktionärskampfes wird den Anlegern ein völlig anderes Szenario als der Prospekt und das Whitepaper geboten.

Daher ist es für Investoren bis heute nicht klar, wie viel Geld von ENVION an TRADO für Dienstleistungen überwiesen wurde.

Sowohl die Kanzlei CLLB, als auch die Betreiber des Fintelegram Blogs gehen davon aus, dass dies eine weitere Frage ist, die der FINMA-Kommissar prüfen muss.

Investoren bei Envion sollten prüfen, ob ihnen ggf. ebenfalls Schadenersatzansprüche zustehen. Die Kanzlei CLLB Rechtsanwälte ist darüber hinaus für sämtliche Hinweise und Unterlagen dankbar, die zur weiteren Aufklärung verwendet werden können.

bekannt aus
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