Abgasskandal bei Mercedes angekommen

Rückruf von 238.000 Diesel-Fahrzeugen angekündigt – Unzulässige Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung – Neben Mercedes Vito auch C-Klasse und Geländewagen GLC betroffen

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München / Berlin, 11.06.2018 – Der Dieselskandal ist endgültig bei Daimler angekommen. Ein Treffen mit Bundesverkehrsminister Scheuer dürfte für Daimler-Chef Zetsche äußerst unerfreulich verlaufen sein. Denn das Ergebnis des Treffens ist, dass Mercedes in Deutschland 238.000 Dieselfahrzeuge und in Europa insgesamt 774.000 Fahrzeuge zurückrufen muss. Grund sind unzulässige Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung.

Nach dem Treffen mit Zetsche habe Scheuer angekündigt, dass der Bund unverzüglich einen amtlichen Rückruf für die betroffenen Fahrzeuge anordnen werde, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Daimler habe Kooperation mit den Behörden und die schnellstmögliche Beseitigung der beanstandeten Funktionen angekündigt.

Nachdem das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) schon am 23. Mai 2018 einen amtlichen Rückruf für ca. 5000 Mercedes Vito 1,6 Liter Diesel Euro 6 angeordnet hatte, hat der Abgasskandal bei Daimler nun eine weitaus größere Dimension erreicht. Der Autobauer steht allerdings auf dem Standpunkt, dass die beanstandeten Abschaltfunktionen nicht unzulässig seien und will diese Frage notfalls gerichtlich klären lassen. Neben dem Vito sind nun auch ein Modell der C-Klasse und ein Modell des Geländewagens GLC von einem verpflichtenden Rückruf betroffen. Für die Kunden bedeutet dies, dass sie ihre Fahrzeuge demnächst in die Werkstatt bringen müssen, wenn Mercedes ein Update vorgelegt hat und dieses vom KBA genehmigt wurde.

Die betroffenen Mercedes-Käufer sind verständlicherweise beunruhigt. „Das Image des Diesels ist ohnehin schon mehr als angeschlagen. Daimler hat nun noch mehr Vertrauen verspielt. Auf die betroffenen Mercedes-Kunden kommt nun ein Software-Update mit ungewissen Folgen für den Motor zu und wohl auch der Wertverlust ihrer Fahrzeuge“, sagt Rechtsanwalt Dr. Henning Leitz, CLLB Rechtsanwälte München.

Allerdings sind die betroffenen Verbraucher auch nicht wehrlos. „Schon der VW-Abgasskandal hat gezeigt, dass die geschädigten Kunden gute Chancen haben, ihre Ansprüche auf Schadensersatz bzw. Rückabwicklung des Kaufvertrags durchzusetzen“, so Rechtsanwalt Dr. Leitz.

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