Pfando Auto­pfand­haus muss Scha­dens­ersatz leisten

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16.05.2023
BGH verurteilt Pfando zu Schadenersatz

Haben auch Sie Ihr Auto beim Pfando Autopfandhaus verkauft und zur weiteren Nutzung angemietet? Dann haben Sie höchstwahrscheinlich einen Anspruch auf Schadens­ersatz. Der Bundesgerichtshof hat das Angebot des Pfando Auto­pfand­hauses nämlich als sittenwidrig eingestuft, weil Kaufpreis und Fahrzeugwert deutlich auseinander lagen. Wir prüfen für Sie, ob auch Ihnen Schadensersatz zusteht!

Inhalt

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    Das Wichtigste im Überblick
    • Pfando nimmt Fahrzeuge im Tausch gegen sofortiges Bargeld entgegen. Das Fahrzeug kann dann vom Halter angemietet werden.
    • 2017 ging ein Kläger vor Gericht, der seinen BMW M5 beim Pfando Auto­pfand­haus für 5.000€ verkauft hat. Der Wert des Fahrzeugs betrug aber 13.700€.
    • Der BGH urteilte am 16.11.2022, dass bei dem Vertrag mit Pfando ein wucherähnliches Geschäft vorliegt und der Kläger Anspruch auf Schaden­ersatz in Höhe von 15.554€ hat.
    • CLLB Rechtsanwälte prüft Ihre Schadens­ersatz­ansprüche in einer kostenfreien Erstberatung.

    Pfando und sein Geschäfts­modell

    In Zeiten von Geldnot, ist es naheliegend, die eigenen Vermögenswerte zu Geld zu machen. Häufig spielt hier das eigene Auto eine große Rolle. Aber: Nicht immer ist der endgültige Autoverkauf eine optimale Lösung, da man auf das Fahrzeug nach wie vor angewiesen ist. Idealer ist hier die Lösung, Geld für sein Fahrzeug zu erhalten und dieses weiterhin zu nutzen. Und genau hier kommen Anbieter wie Pfando ins Spiel.

    Das eigene Auto verkaufen und es anschließend mieten. Das ist kurz gesagt das Geschäftsmodell der Pfando’s Cash & Drive GmbH mit Sitz in Berlin. Pfando ist laut eigener Website Marktführer und lockte Kunden damit an, dass sie schnell und unkompliziert ihr Fahrzeug verkaufen können, Bargeld erhalten und dann gegen einen Mietbetrag mit dem Auto weiterfahren. Dieses Prinzip wird auch als “sale and rent back” bezeichnet. Nach einer vertraglich vereinbarten Mietzeit haben die Kunden dann die Möglichkeit, das Auto im Rahmen einer Versteigerung zurückzukaufen.

    Das Versprechen von Pfando: Bargeld für das Auto erhalten und mit dem Fahrzeug weiterfahren wie bisher

    So funktioniert das sale & rent back Prinzip von Pfando

    • Als potentieller Kunde von Pfando benötigen Sie eine höhere Geldsumme und wollen Ihr Fahrzeug zu Geld machen, ohne es abgeben zu müssen.
    • Pfando ermittelt für Sie einen Verkaufspreis und sie verkaufen Ihr Fahrzeug zu dem vereinbarten Preis an das Autopfandhaus.
    • Zeitgleich gehen Sie einen Mietvertrag mit Pfando ein und bezahlen für die vertraglich vereinbarte Zeit einen Mietbetrag.
    • Pfando erhält im Gegenzug den Zweitschlüssel und die Zulassungsbescheinigung Teil II.
    • Nach Vertragsende haben Sie die Möglichkeit, im Rahmen einer öffentlichen Versteigerung das Auto zurückzukaufen. Der Preis für die Versteigerung setzt sich aus dem Ankaufspreis zzgl. ausstehender Mieten, Versteigerungskosten etc. zusammen.

    BGH bestätigt: sale & rent back Prinzip im Fall Pfando ist Wucher

    Was erstmal verlockend klingt, um in akuten finanziellen Schwierigkeiten rasch zu Bargeld zu kommen, entpuppt sich bei Pfando schnell als unverhältnismäßiges Tauschgeschäft. Das machte bereits der WDR in einem Bericht deutlich, wonach Pfando Fahrzeuge weit unter Wert kaufte. So wurden im Fall einer Klage vor dem BGH dem Kläger 5.000€ für dein Fahrzeug angeboten, obwohl es zu dem Zeitpunkt einen Wert von 13.700€ hatte.

    „Der BGH ist den Pfando-Kunden nun zur Seite gesprungen. Nach dem Urteil können sie Schaden­ersatz­ansprüche geltend machen, wenn ein wucher­ähnliches Geschäft vorliegt.”
    Bild von István Cocron

    Kläger hat einen Anspruch auf rund 16.000€ Schadensersatz

    Ein Fall vor dem Bundesgerichtshof (BGH) betraf einen Kläger, der seinen BMW M5 im Januar 2018 für 5.000€ an das Autopfandhaus Pfando verkaufte und ihn anschließend für eine monatliche Miete von 495€ mietete. Der tatsächliche Wert des Fahrzeugs zum Verkaufszeitpunkt lag jedoch bei 13.700€. Bis September 2018 zahlte der Kläger insgesamt 4.455€ Miete und eine Bearbeitungsgebühr von 99 Euro. Da er die Miete für Oktober 2018 nicht beglich, kündigte Pfando den Mietvertrag und versteigerte den BMW öffentlich. Pfando ersteigerte das Fahrzeug selbst und verkaufte es anschließend weiter. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Wert des Fahrzeugs 16.000€ und damit deutlich mehr, als der Pfando Kunde ursprünglich erhalten hatte.

    Gegen diesen Umstand klagte der Pfando-Kunde erfolgreich – das Oberlandesgericht Hamm sprach ihm Schadenersatz zu. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte diese Entscheidung. Es wurde festgestellt, dass es sich nach § 138 Abs. 2 BGB um ein wucherähnliches Rechtsgeschäft handelt, wodurch der Kauf- und Mietvertrag sowie die nachfolgende Übertragung des Fahrzeugs an Pfando ungültig sind.

    Pfando müsse daher Schadensersatz in Höhe des Wiederbeschaffungswertes von 16.000 Euro für das versteigerte Fahrzeug leisten und die erhaltenen Mietzahlungen inkl. der Bearbeitungsgebühr (zusammen 4.554 Euro) zurückzahlen. Davon sei der erbrachte Kaufpreis in Höhe von 5.000 Euro abzuziehen. Unterm Strich habe der Kläger laut BGH einen Schadensersatzanspruch in Höhe von 15.554 Euro.

    Begründet wurde die Entscheidung damit, dass ein erhebliches Missverhältnis zwischen dem Kaufpreis von 5.000€ und dem damaligen Händlereinkaufswert von 13.700 Euro besteht. Ein solches Verhalten darf demnach nach § 138 Abs. 2 BGB als sittenwidrig eingestuft werden. Jegliche Vertragsverhältnisse sind damit ungültig und können rückabgewickelt werden.

    Was das Urteil für alle anderen Verträge bedeutet

    Von einem sittenwidrigen Rechtsgeschäft oder Wucher ist in der Regel auszugehen, wenn der tatsächliche Wert des Fahrzeugs doppelt so hoch war, wie der vereinbarte Kaufpreis. Kunden, die Verträge mit Pfando mit einem ähnlich auffälligen Missverhältnis abgeschlossen haben, haben ein Recht auf die Rückabwicklung Ihres Vetrags.

    Wenn das Fahrzeug bereits verwertet wurde, hat der Kunde Anspruch auf Schadensersatz entsprechend des Wieder­be­schaffungs­wertes. Wenn Pfando das Fahrzeug wegen Zahlungsverzugs abgeholt, aber noch nicht verwertet hat, hat der Kunde grundsätzlich ein Recht auf Herausgabe.

    Sie haben Ihr Fahrzeug bei Pfando zu Geld gemacht?
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    Rückabwicklung innerhalb von 10 Jahren auch nach Vertrags­abschluss & Ver­steiger­ung noch möglich

    Sie stehen in keinem Vertragsverhältnis mehr mit Pfando bzw. Ihr Fahrzeug wurde von Pfando bereits versteigert? Dann können Sie trotzdem Ihren Anspruch auf Schadensersatz prüfen. Da die Verjährung erst nach 10 Jahren eintritt, haben Sie einen Anspruch auf Rückabwicklung bzw. Schadensersatz bis zu 10 Jahre nach Vertragsabschluss.

    Einen Anspruch haben Sie ebenso, wenn Ihr Fahrzeug bereits verwertet wurde, da sich Ihr Schadensersatzanspruch auf das ungültige Vertragsverhältnis mit Pfando bezieht.

    So prüfen wir auch Ihre Ansprüche auf Schadensersatz von Pfando

    Füllen Sie das unten­stehen­de Kontakt­formular aus, um unsere kostenfreie Erstberatung in Anspruch zu nehmen. Nach unserer Rückmeldung senden Sie uns Ihren Pfando-Kaufvertrag und Pfando-Mietvertrag zu, welche wir eingehend für Sie prüfen. Im Anschluss teilen wir Ihnen Ihre Schadensersatzansprüche mit.

    Kein Kostenrisiko dank Recht­schutz­versicherung: Sie haben eine Rechtsschutzversicherung? Diese übernimmt im Falle einer Klage in der Regel alle anstehenden Kosten. Gerne prüfen wir kostenfrei die Eintrittspflicht Ihrer Rechtsschutzversicherung.

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