Ein Account bei Facebook – dem am meisten genutzten sozialen Netzwerk der Welt – könnte für viele Nutzer ein Sicherheitsrisiko bedeuten. Über 553 Millionen gestohlene Daten eines Facebook Hacks werden derzeit in einem Hacker-Forum kostenlos und frei zugänglich angeboten. Betrüger verschaffen sich Zugang zu diesen Daten und versuchen beispielsweise an die Bankkonten der Nutzer zu kommen. Betroffene können jetzt Ihren Anspruch auf Schadensersatz gegenüber Facebook wegen Verstößen gegen die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) prüfen und geltend machen. Im Folgenden haben wir für Sie alles Wichtige zusammengefasst.
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- Gestohlene Facebook Nutzer-Daten inklusive vieler privater E-Mail-Adressen und Mobilfunknummern sind derzeit in einem Hacker-Forum für Betrüger frei zugänglich.
- Betroffen sind über 553 Millionen Facebook-Accounts aus 106 Ländern. Das sind über 20% aller Facebook-Nutzer weltweit. In Deutschland sind rund 6 Millionen Facebook-Nutzer betroffen.
- Bei dem Datenklau wurden insbesondere mit dem Facebook-Account verknüpfte Telefonnummern, E-Mail-Adressen und weitere persönliche Daten wie Name, Geschlecht, Geburtsdatum, geografischer Standort und Beziehungsstatus der Nutzer gestohlen.
- Das soziale Netzwerk Facebook muss sich Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung verantworten und Betroffenen den Schaden ersetzen.
- CLLB hat die erste Klage auf Schadensersatz eingereicht. Mehr dazu lesen Sie in unserem Newsartikel
Datenleck bei Facebook bereits seit 2019 bekannt
Bereits im Sommer 2019 wurde ein Datenleck bei Facebook bekannt. Obwohl die Sicherheitslücke von Facebook umgehend geschlossen wurde, konnte eine Verbreitung der Daten im Netz nicht verhindert werden. Jetzt ist sicher: Die gestohlenen Daten stellen für betroffene Nutzer noch immer ein Sicherheitsrisiko dar! Über ein Hacker-Forum können sich Betrüger ganz einfach kostenlosen Zugang zu den geklauten Daten verschaffen.
Worin liegt die Gefahr für Betroffene?
Die Gefahr für betroffene Nutzer liegt in dem Missbrauch persönlicher Daten. Kriminelle können mit diesen Daten beispielsweise Kreditkarten-Nummern abgreifen, um damit Online-Bestellungen vorzunehmen oder bestehende Web-Accounts zu sperren oder zu übernehmen.
Über das sogenannte “Social Engineering” könnten darüber hinaus auch Daten von Freunden und Bekannten ins Visier genommen werden und diese zusätzlich gestohlen werden. Im schlimmsten Fall können Betrüger sogar die gesamte Mobilfunknummer kapern, sodass der Inhaber gar keinen Zugriff mehr auf seine Nummer hat.
Betroffene Personen erhalten derzeit vermehrt von unbekannten Rufnummern häufig eine SMS mit Links zu sogenannten Phishing-Seiten. Häufiger Inhalt dieser Nachrichten sind angebliche (Rück-)Sendungshinweise von Paketdiensten wie DHL oder FedEx.
Bin ich vom Facebook Hack betroffen?
Wenn Sie herausfinden möchten, ob Sie vom Hacking-Angriff betroffen und ihre digitale Facebook-Identität kompromittiert worden ist, können Sie dies auf der Website https://haveibeenpwned.com herausfinden. Dafür müssen Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihre Mobilfunknummer eingeben. Das System überprüft dann lediglich, ob sich Ihre Mailadresse bzw. Mobilfunknummer in dem Datensatz der gestohlenen Daten wiederfindet. Mobilfunknummern müssen im internationalen Format, also beginnend mit +49 angegeben werden. Sind sie von dem Datenklau betroffen, können Sie Ansprüche auf Schadensersatz gegenüber Facebook wegen Verstößen gegen die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) prüfen lassen.
Was kann ich tun, wenn ich vom Facebook Hack betroffen bin?
Sollten Sie oben genannte SMS-Nachrichten mit entsprechenden Links erhalten haben, sollten Sie die darin enthaltenen Links keinesfalls anklicken und auch nicht auf die Nachrichten antworten. Verdächtige SMS sollten schnellstmöglich gelöscht werden. Sollten Sie bereits auf einen enthaltenen Link in einer verdächtigen SMS geklickt haben, rät das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) dazu, das Smartphone auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen.
Darüber hinaus sollten Sie Ihr Facebook-Passwort und Ihre E-Mail-Adresse, die mit Ihrem Facebook-Account verknüpft ist, ändern. Nutzen Sie als neues Passwort ein starkes Passwort (16 Zeichen oder mehr). Zudem sollten Sie alle mit der entsprechenden E-Mail-Adresse verknüpften Passwörter ändern und idealerweise die Mehrfaktor-Authentifizierung aktivieren. Hier gilt jedoch zu beachten, kein SMS-Code als zweiten Faktor zu nutzen. Zudem sollte überprüft werden, ob das eigene Smartphone das neueste Sicherheitsupdate bereits bekommen hat. Android-Nutzer sollten darüber hinaus die Installation von Apps aus unbekannten Quellen deaktivieren.
CLLB-Podcast „Lass dir nix gefallen“
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Ansprüche auf Schadensersatz wegen Facebook Hack
Sind Sie vom Facebook Hack betroffen, können Sie Ansprüche auf Schadensersatz gegenüber Facebook stellen. Aus unserer Sicht hat Facebook grob fahrlässig gehandelt und gegen die Richtlinien der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) verstoßen. Gemäß Art. 82 DSGVO würden demnach betroffenen Facebook Nutzerinnen und Nutzern Schadensersatz zustehen. Lesen Sie hierzu auch unseren Newsartikel „CLLB Rechts-anwälte reicht Schadenersatzklage gegen Facebook ein“.