Verbotene Online-Glücksspiele – 888 Holdings befürchtet Strafzahlungen

München, 25.04.2024. Webseiten wie Mr Green oder 888poker sind Spielern in Deutschland bekannt. Dahinter steckt die 888 Holdings PLC mit Sitz in Gibraltar. Online-Glücksspiele sind in Deutschland nur erlaubt, wenn der Veranstalter über die erforderliche Lizenz verfügt. Auch wenn die 888 Holdings inzwischen über die notwendigen Genehmigungen verfügt, war das nicht immer der Fall. Der Gesellschaft scheint bewusst zu sein, dass sie mit dem Angebot von Online-Glücksspielen ohne Lizenz gegen das Verbot aus dem Glücksspielstaatsvertrag verstoßen hat und Spieler ihre Verluste zurückfordern können. Zumindest hat sie für mögliche Strafzahlungen in Deutschland und Österreich umgerechnet rund 135 Millionen Euro zurückgelegt. Das berichtete das Portal pokerfirma.com unter Berufung auf den Jahresbericht und Jahresabschluss 2023 der 888 Holdings.

Die rechtliche Lage in Deutschland ist klar: Bis zum 1. Juli 2021 waren Online-Glücksspiele grundsätzlich verboten. Erst seitdem können Veranstalter von Glücksspielen im Internet Lizenzen für ihr Angebot Deutschland erhalten. Ohne eine solche Genehmigung sind die Online-Glücksspiele in Deutschland weiterhin illegal, so dass die Spieler ihre Verluste aus verbotenen Online-Glücksspielen von den Veranstaltern zurückfordern können.

Die 888 Holdings, die in Deutschland die Teilnahme an Online-Glücksspielen über die Webseiten 888poker und Mr Green ermöglicht, verfügt zwar inzwischen über die erforderlichen Genehmigungen. Allerdings war sie auch schon vor der Erteilung der Lizenzen auf dem deutschen Markt aktiv und Spieler aus Deutschland konnten trotz des Verbots an Online-Glücksspielen teilnehmen. „Damit wurde gegen das Verbot aus dem Glücksspielstaatsvertrag verstoßen. Ohne die erforderliche Genehmigung waren und sind Online-Glücksspiele in Deutschland verboten. Spieler haben dann die Möglichkeit, ihre Verluste zurückzuholen“, sagt Rechtsanwalt István Cocron, CLLB Rechtsanwälte.

Die Veranstalter der verbotenen Glücksspiele wehren sich zwar gegen die Rückzahlungsansprüche der Spieler und argumentieren, dass das deutsche Verbot gegen europäisches Recht verstoße. Allerdings haben zahlreiche Gerichte in Deutschland dieser Argumentation schon eine klare Absage erteilt und den Spielern die Rückzahlung ihrer Verluste zugesprochen.

Wie pokerfirma.com weiter berichtet, sieht man bei der 888 Holdings in Österreich und Deutschland das Risiko gegen Lizenzauflagen verstoßen zu haben und daher Zahlungen an Aufsichtsbehörden oder Spieler zu leisten sind.

Zwar nicht wegen Lizenzverstößen, aber wegen Verstößen gegen Regulierungsvorschriften musste die 888 Holdings 2023 in Großbritannien eine Geldstrafe in Millionenhöhe leisten.

„Da die 888 Holdings nun hohe Rücklagen für mögliche Strafzahlungen gebildet hat, scheint ihr bewusst zu sein, dass sie in einem Verfahren um Rückzahlungsansprüche schlechte Karten besitzt. Das ist wiederum ein gutes Zeichen für die Spieler, dass ihre Klagen gute Erfolgsaussichten haben“, so Rechtsanwalt Cocron.

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