Berlin, München 07.11.2023 – In jüngster Zeit häufen sich die Anfragen von Mandanten, welche zur Aufnahme von Online Krediten mit Sofortauszahlung im Zusammenhang mit betrügerischen Krypto Investments manipuliert worden sind.
So auch bei einem von der Kanzlei CLLB vertretenen Mandanten, welcher sich innerhalb von zehn Tagen durch die Aufnahme von drei Krediten, um über € 150.000,00 verschuldete.
Was ist passiert und wie konnte es soweit kommen?
Mit dem zunehmenden Einfluss der künstlichen Intelligenz im Bereich der Cyberkriminalität steigt die Anzahl von betrügerischen Webseiten, welche mit hohen Renditen in vermeintlich sichere Krypto Investments werben.
Betroffene können die Webseite im Internet auf ihre Seriosität prüfen (https://www.scamadviser.com). Der kostenfreie Dienst ermittelt anhand von negativen und positiven Indikatoren einen Vertrauensscore. Eine Google Suche birgt demgegenüber das Risiko, dass Betrüger selbst positive Berichte erstellt haben.
Problematisch wird es, wenn – wie in dem Falle unseres Mandanten – die Betrüger im ersten Schritt eine seriöse Plattform missbrauchen, um anschließend die Gelder von dort, auf eine betrügerische Plattform zu überweisen. Denn zu dem Zeitpunkt, wurden bereits erste erfolgreiche Trades abgeschlossen, Rückzahlungen erfolgten, Vertrauen wurde aufgebaut.
So geschah es, dass der Mandant auf Veranlassung der Betrüger Online Kredite aufnahm, um diese Gelder anschließend zu „investieren“. Hierbei kommt den Kriminellen zugute, dass ein Kreditabschluss über Anbieter wie Check24 bereits mit wenigen Klicks möglich ist.
Durch das Akzeptieren der AGB auf der Plattform hat unser Mandant einen Kreditberatungsvertrag abgeschlossen. Es bestehen vorliegend erhebliche Zweifel, dass unser Mandant ordnungsgemäß beraten wurde. Durch eine einfache Nachfrage des Kreditberaters, wofür unser Mandant das viele Geld benötigt, hätte der Betrug bereits erkannt und die Kreditvermittlung unterbunden werden können.
Wir haben daher den Kreditberater aufgefordert, unseren Mandanten von den Forderungen freizustellen. Parallel hierzu wurde Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Ein IT-forensischer Bericht unseres Forensikers, zeigt auf, wo sich die Gelder befinden, sodass die Konten zu sperren sind.