PayPal zur Freigabe des Guthabens aufgefordert

Berlin/München, 13.03.2025. Behält PayPal Guthaben der Kunden ein, um sog. Reserven zu bilden, kann das insbesondere für Geschäftskunden existenzgefährdend sein. So kam ein Mandant von CLLB Rechtsanwälte an sein Guthaben über 17.000 Euro auf seinem PayPal-Konto nicht heran, weil der Zahlungsdienstleister das Geld eingefroren hat und pauschale Sicherheitsgründe dafür anführte. CLLB Rechtsanwälte forderte PayPal zur Freigabe des Geldes auf.

PayPal ist ein von Geschäfts- und Privatleuten viel genutzter Zahlungsdienstleister. Wenn es zu Einschränkungen beim Zahlungsverkehr kommt, ist das für die Nutzer ein ernsthaftes Problem, vor allem für Geschäftskunden. Das gilt natürlich umso mehr, wenn PayPal Guthaben einfriert. Mit der Bildung solcher sog. Reserven will sich das US-Unternehmen selbst gegen Risiken wie Betrug, Rückbuchungen und anderen möglichen finanziellen Verlusten absichern. PayPal unterscheidet hier zwischen einer dynamischen Reserve und einer Mindestreserve, die zu unterschiedlich langem Einbehalten des Geldes führen kann.

Bei der dynamischen Reserve behält PayPal bei jeder Transaktion einen bestimmten Prozentsatz für einen definierten Zeitraum ein. Beträgt dieser Zeitraum bspw. 60 Tage, erhält der Kunde erst am 61. Tag nach Zahlungseingang den zurückgehaltenen Betrag. Bei der Mindestreserve muss ein bestimmter Betrag auf dem Geschäftskonto des Kunden vorhanden sein. Dieses Geld dient PayPal als Sicherheit und wird zunächst nicht freigegeben.

Für den Kunden ist oft nicht ersichtlich, aus welchen Gründen und wie lange ihr Guthaben zurückgehalten wird. Sie erhalten meist nur eine Nachricht, dass ein Teil ihres Guthabens als Reserve einbehalten wird. Für den Kunden ist das natürlich ein Problem, denn er hat ja die Ware ausgeliefert und kommt nun zumindest an einen Teil des Geldes nicht heran. Die Kommunikation mit PayPal erweist sich für die Kunden zudem als schwierig.

„Unser Mandant hat wochenlang vergeblich versucht, von PayPal die Gründe für die Zurückhaltung seines Geldes zu erfahren und auf die Freigabe gedrängt. Dabei wurde er regelmäßig nur vertröstet“, so Rechtsanwalt Matthias Ruigrok van de Werve, CLLB Rechtsanwälte. PayPal ist zwar laut Nutzungsbedingungen berechtigt, solche Reserven einzubehalten. „Wenn das Geld aber zu Unrecht zurückbehalten wurde, besteht die Möglichkeit, die Freigabe zu erreichen. Ein anwaltliches Schreiben kann dabei schon hilfreich sein und eine außergerichtliche Lösung ist in vielen Fällen möglich“, sagt Rechtsanwalt Ruigrok van de Werve.

PayPal entscheidet aufgrund verschiedener Faktoren über die Bildung einer Reserve. Dazu gehört u.a., wie lange der Kontoinhaber schon als Unternehmer tätig und wie kreditwürdig er ist. Auch die Branche und die Anzahl von Rückbuchungen und Retouren oder die Lieferzeiten können eine Rolle spielen. Der Kunde kann aber gegenüber PayPal darlegen, dass er sich in wesentlichen Bereichen, wie dem Kundenservice, verbessert hat und z.B. einen schnellen Versand der Ware und schnelle Rückzahlungen ermöglicht. „In der Kommunikation mit PayPal kann sich dann die Freischaltung der Reserve erwirken lassen“, so Rechtsanwalt Ruigrok van de Werve.

CLLB Rechtsanwälte steht betroffenen PayPal-Kunden gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.

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