München, 25.11.2024. Glücksspielanbieter ohne die erforderliche Lizenz können bei Google keine Werbeanzeigen, sog. Google Ads, mehr für den deutschen Raum schalten. Das hat die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in konstruktiven Gesprächen mit dem marktbeherrschenden Suchmaschinen-Anbieter erreicht. Damit ist der Behörde ein großer Schritt bei der Bekämpfung illegaler Online-Glücksspiele gelungen.
Google Ads sind Werbeanzeigen, mit denen sich die Werbetreibenden eine gute Platzierung bei der Suchanfrage kaufen. Google kennzeichnet diese Anzeigen als „gesponsert“. Anbieter, die nicht über die erforderliche Lizenz für das Veranstalten von Online-Glücksspielen in Deutschland verfügen, sind von dieser Werbemöglichkeit jetzt ausgeschlossen.
Wie die GGL in einer Presseerklärung vom 18. November 2024 mitteilte, hat Google die Werberichtlinie „Glücksspiele und andere Spiele“ mit Wirkung vom 25. September 2024 in Deutschland aktualisiert. Das bedeutet nicht nur, dass in Deutschland kein Glücksspielanbieter ohne gültige Lizenz über Google Ads werben kann. Es heißt auch, dass Anzeigen auf Vergleichsportalen, die auf illegale Glücksspielangebote verlinken, nicht länger zulässig sind.
Die Maßnahme hat offenbar schon in den ersten Wochen gefruchtet: Nach Beobachtungen der GGL sind seitdem keine Werbeanzeigen für verbotene Online-Glücksspiele bei den Google-Suchergebnissen erschienen. Gleiches gilt für Anzeigen von Vergleichsportalen, die auf solche Angebote verlinken.
Für die GGL ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Es soll jedoch nicht der letzte bei der Bekämpfung von verbotenen Glücksspielen im Internet sein. Dabei soll insbesondere auch versucht werden, die Werbemöglichkeiten durch sog. Suchmaschinenoptimierung einzuschränken, da die Anbieter verbotener Glücksspiele dadurch weiterhin eine gute Sichtbarkeit bei der organischen Suche im Internet erreichen.
Erst seit dem 21. Juli 2021 können Glücksspielanbieter in Deutschland eine Lizenz für ihr Angebot erhalten. Zuvor waren die Glücksspiele im Internet grundsätzlich illegal. „Ohne die erforderliche Genehmigung sind Online-Glücksspiele, inkl. Online-Sportwetten in Deutschland nach wie vor verboten“, sagt Rechtsanwalt István Cocron, CLLB Rechtsanwälte. Für die Spieler bedeutet das, dass sie ihre Verluste aus verbotenen Online-Glücksspielen zurückfordern können. Zahlreiche Gerichte haben diesen Rückzahlungsanspruch schon bestätigt.
Auch eine gültige Lizenz ist kein Freifahrtschein für die Glücksspielanbieter. So ist die Erteilung der Genehmigung auch mit Vorgaben verbunden, wie der Einhaltung eines monatlichen Einzahlungslimits für die Spieler. „Haben sich die Anbieter an diese Vorgaben nicht gehalten, kann den Spielern ein Anspruch auf Rückzahlung ihrer Verluste entstanden sein“, so Rechtsanwalt Cocron.